Donnerstag, 26. Juli 2012

Angekommen in Vlissingen, 26.7.2012

In der Einfahrt hatte der Motor mal wieder rumgezikkt, nachdem wir ihn gut 48h durch den Channel getreten haben. Es war auf unserer Reise sicherlich nicht die unangenehmste Stelle, an der er mal wieder ausgegangen ist, obwohl doch eigentlich schon...

Es war Ebbe und wir hatten gut 3kt Gegenströmung, als wir in die recht kurze Einfahrt rauschten, rechts und links die masthohe algenbewachsene Kaimauer. Direkt hinter der Einfahrt trennte uns eine Brücke von dem kleinen Innenhafen, weshalb wir zügig unsere Geschwindigkeit drosseln mussten. Dabei ging der Motor aus und ließ sich nicht wieder starten. Auf der Brücke stand die Hafenmeisterin, die uns zuwinkte und wissen wollte, ob wir einen Platz reserviert haben und gar nicht verstand warum wir lieber auf die böse Kaimauer zutrieben, anstatt näher zu kommen. Während ich versuchte, ihr mit Handzeichen zu erklären, dass unser Motor gerade den Dienst quittiert hat (die Hand von rechts nach links über den Hals, als würd mit einem Messer die Kehle aufgeschlitzt...), hechtete Sylvain zum Motor um ihn wieder anzukriegen - eine mittlerweile schon routinierte Aufgabe. Die Muscheln an der Kaimauer wollten gerade ihre Köpfe einziehen, als der Motor wieder ansprang und die Hafenmeisterin ganz schnell für uns die Brücke öffnete. Sie hatte mich demnach wohl doch richtig verstanden oder sie hatte Angst, ich würde ihr die Kehle durchschneiden wollen wenn sie es nicht täte...

Kaum waren die Leinen fest, ging der Stress gleich weiter. Es war zehn vor eins und in fünfzehn Minuten sollte der Zug mit unseren Liebsten eintreffen.
Schnell eine halbe Dose Deo unter die Arme, das extra für diesen Tag aufgehobene frische T-Shirt übergezogen, hasteten wir zum Bahnhof. Als wir ankamen, saßen die zwei schon im Bistro und tranken gemütlich ihr erstes (oder zweites?) Bier.
Das Wiedersehen nach 7 bzw. 9 Wochen war toll und intensiv. So viel gab es zu erzählen.
Da wir aber noch immer unter Zeitdruck standen, mussten wir auch direkt weiterfahren. Kurz noch eine Portion Kibbeling zwischen die Kiemen, die Taschen verstaut und weiter ging's...










1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

I am sooo glad to see that you two have made it. Wow, thats a real adventure, one I wish I could do. I am the woman you met in Port Washington, with the highly skeptical boyfriend. I'm glad to see that you've proven him wrong.

z.