Montag, 9. Juli 2012

Im Dock 9.7.2012

Gestern Abend sind wir glücklich in Horta angekommen. Der Tag wollte gestern nicht umgehen, schon in den Morgenstunden tauchte die Vulkaninsel am Horizont auf, doch diese 45 letzten Seemeilen zogen sich wie Gummi. Erst um 21.30h sind wir im Hafen von Horta eingelaufen. Da der Motor ja defekt war, mussten wir mit der Genua reinsegeln.
Obwohl wir uns nicht sicher waren, ob man uns so stinkend und ungewaschen reinlässt, sind wir als erstes was essen gegangen. Wir wären sicherlich schneller gewesen, wären wir zum nächsten Restaurant nicht in Schlangenlinien gelaufen, aber nach 4 Wochen auf See, ist der Landfall etwas gewöhnungsbedürftig. Das Essen - es gab Steak - war natürlich nicht annähernd so gut, wie die französische Küche, die ich in den letzten Wochen genießen durfte, aber so ein richtiges frisches Steak zwischen den Zähnen zu haben, war schon toll.
Im Anschluss waren wir in Peters Sports Bar, dem weltbekannten Treffpunkt aller Segler überhaupt, wo Männer nur mit Vollbart reindürfen.
Da es auf der Insel nur Internet über WLAN gibt, haben wir hier erstmal bei einem schönen leckerem Bier unsere Blogs aktualisiert. Mensch hat uns das WWW gefehlt!
In der Bar hat außerdem eine betrunkener Seemann bei uns angeheuert, der seit 7 Tagen auf seinem Seesack mit Fernweh am Pier sitzt, um eine Mitsegelgelegenheit nach Europa zu finden. Wir sind ja nicht so und haben ihm eine Koje angeboten. Er hat sich riesig gefreut.
Er wusste natürlich nicht, was ihn am nächsten Morgen erwartete, bis wir ihm heute morgen die to-Do-Liste zeigten:
1. Autopilot austauschen
2. Windsteueranlage reparieren
3. Motor reparieren
4. Ersatzteile kaufen
5. Proviant einkaufen
6. Backskisten mit Bilgenfarbe streichen
7. Neue Seile an der Sailing durchziehen, für Radarreflektor und Gastlandfahne
8. Reling reparieren
9. Herd reparieren
10. Die Kojen gegen herausfallen bei Krängung sichern
11. Spülen (ich besteige nie wieder ein Schiff ohne Spülmaschine)

Natürlich haben wir nicht alle Arbeiten geschafft, obwohl wir bis in den späten Abend mit unserem neuen Crewmitglied ohne Pause und ohne irgendwas was von der Insel gesehen zu haben, gearbeitet haben. Morgen geht's weiter. Ob wir es schaffen wie geplant morgen Nacht wieder auszulaufen, ist fraglich.

Wir hauen rein.

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